Nichts zu holen in Sissach
Mit dem Wissen, bisher in jedem Spiel gepunktet zu haben, machten sich die Lysserinnen voller Selbstvertrauen auf den Weg ins basellandschaftliche Sissach. Die Gegnerinnen waren die Ladies des EHC Zunzgen Sissach (ZS).
Ein Spiel voller Lehrmomente und Charakterproben
Schon nach wenigen Sekunden wurde DHC Lyss kalt erwischt – eine frühe Strafe zwang das Team in die Defensive und ließ kaum Raum zum Atmen. Doch Lyss kämpfte sich zurück, zeigte Herz und versuchte, das Spieldiktat zu übernehmen. Die Bemühungen waren da, der Wille spürbar – aber in der 8. Minute schlug Sissach doppelt zu. Wie aus dem Nichts stand es plötzlich 2:0. Der Schock saß tief, und als in der 13. Minute auch noch ein Shorthander zum 3:0 einschlug, war klar: Das würde ein harter Abend für die Lysserinnen.
Fazit nach dem 1. Drittel: Lyss hatte doppelt so viele Abschlüsse wie die Gegnerinnen – doch auf der Anzeigetafel leuchtete ein bitteres 3:0. Ein Paradebeispiel dafür, wie gnadenlos Eishockey sein kann.
Im zweiten Drittel setzte sich das Drama fort. Sissach erhöhte auf 4:0, doch dann kam ein Moment der Schönheit: In der 34. Minute zauberte Sara Stettler den Puck ins Netz – traumhaft vorbereitet von Anja Bonassi. Hoffnung keimte auf, das 4:1 war verdient. Doch die Freude währte nur kurz. Sissach antwortete eiskalt und stellte den alten Abstand wieder her: 5:1.
Das letzte Drittel begann mit einem weiteren Nackenschlag – das 6:1 fiel direkt nach Wiederbeginn, und kaum eine Minute später stand es schon 7:1. Selbst eine doppelte Überzahlsituation konnte Lyss nicht nutzen, und als zehn Minuten vor Schluss das 8:1 fiel, war klar: Heute war nicht der Tag der Lysserinnen.
Ein letzter Hoffnungsschimmer: Norah Voirol traf sieben Minuten vor dem Ende mit einem traumhaften Schuss – doch die Torumrandung verhinderte den verdienten Treffer. Und als kurz darauf das 9:1 fiel, war die Geschichte endgültig geschrieben.
Schlussfazit: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel – aber sie wurzeln tief. Die Ladies des DHC Lyss werden aufstehen, die Krone richten und gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen. Denn Charakter zeigt sich nicht im Sieg, sondern im Umgang mit der Niederlage.
